Von chronischem Durchfall spricht man, wenn mehr als drei Mal täglich ein Stuhlgang stattfindet. Der Stuhl ist dabei eher breiig oder sogar flüssig, mit einer oft erhöhten Stuhlmenge. Diese Merkmale halten länger als drei bis vier Wochen oder darüber hinaus an. Auch kann chronischer Durchfall schubartig auftreten. Er klingt also nach einiger Zeit ab und tritt dann wieder auf. Durchfall ist – weder in der akuten noch in der chronischen Variante – eine Krankheit an sich, sondern ein Symptom.

Heute werfen wir einen genaueren Blick auf den Chronischen Durchfall. Die Ursachen können vielfältig sein:

• Reizdarmsyndrom
• Diverse Lebensmittelunverträglichkeiten wie Laktoseunverträglichkeit, Weizenunverträglichkeit, Histamin Sensibilität, Glutenunverträglichkeit oder gar Zöliakie
• Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel, die nicht vertragen werden
• Dünndarmfehlbesiedlung (Sibo)
• Krankheiten wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa bis hin zu Darmkrebs

Diese Liste ist zwar nicht abschließend, führt aber die häufigsten Ursachen auf. Bei chronischem Durchfall ist eine ausführliche Untersuchung durch einen Arzt stets sinnvoll.

Bei vielen Menschen führt ständiger Durchfall zu einer verschlechternden Aufnahme von Nährstoffen und gleichzeitig zum Verlust von Mineralstoffen. Gleichzeitig verliert der Körper auf diesem Weg viel Flüssigkeit, was wiederum zur Dehydration führen kann.

In Summe ergeben sich hierdurch Auswirkungen auf den Energiehaushalt oder auch das Immunsystem.

Welche Rolle spielen bei chronischem Durchfall nun Ballaststoffe? Abhängig davon, welche Ursache zu einem chronischen Durchfall führt, können Ballaststoffe unter Umständen dabei helfen, ihn zu lindern. Dafür gibt es vor allem zwei Gründe:

1. Gerade lösliche Ballaststoffe nehmen Wasser auf und bilden eine gelartige Masse. Sie können somit die Stuhlkonsistenz regulieren. D.h. bei Verstopfung sorgen sie für mehr Stuhlvolumen und regen die Bewegung des Darms an. Bei Durchfall binden sie den Überschuss an Flüssigkeit und geben dem Stuhl Festigkeit. Somit kann sich der Darm länger mit der Nahrung beschäftigen und ein Mangel an Nährstoffen wird somit reduziert.
2. Mittelfristig gesehen, unterstützen lösliche Ballaststoffe durch ihre präbiotische Wirkung, die Entwicklung der nützlichen Darmflora. Hierbei ist es besonders wichtig, einen Mix an verschiedenen Ballaststoffen zu sich zu nehmen, da nicht alle Bakterien im Darm die gleichen Ballaststoffe verstoffwechseln. So freuen sich Bifido- und Laktobakterien beispielsweise über Fructane und Galactooligosaccharide, währen sich die Gruppe der so genannten Bacteroides Bakterien sich z.B. über Pektin freuen.
   Eine Unterversorgung mit Ballaststoffen führt umgekehrt dazu, dass ungewollte Bakterien im Darm überhand gewinnen und Nährstoffe durch den Darm nicht gut aufgenommen werden können.
3. Hinzu kommt, dass das menschliche Mikrobiom Ballaststoffe in kurzkettige Fettsäuren fermentiert und so optimale Bedingungen für das Wachstum nützlicher Darmbakterien gefördert werden. Kurzkettige Fettsäuren helfen u.a. dabei, die Darmwand gesund zu halten und das T-Zellen Wachstum zu fördern. Eine gesunde Darmbarriere verhindert wiederum das entzündliche Stoffe (sogenannte Lipopolysaccharide, LPS) in den Körper dringen und allergische Reaktionen auslösen.

Kurz gesagt, können Ballaststoffe dabei helfen, die Darmflora im Gleichgewicht sowie die Darmwand in Takt zu halten und entzündlichen (Darm-)krankheiten zu vermeiden, die in der Folge auch zu Durchfall führen können. Welche Lebensmittel besonders viele Ballaststoffe haben, findest du in unserem Artikel zum Thema inkl. Ballaststofftabellen. An ihnen kannst du dich orientieren, um z.B. deine Ernährungsgewohnheiten ein wenig anzupassen. Auch die Fräulein Knusper Ballaststoff Kräcker versorgen dich mit einer Extraportion Ballaststoffe.